“Ich hab das schon Mal probiert und denke, das ist nichts für mich.”

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Bist du auch jemand, der dieser Meinung ist? Willkommen im Club! Ich habe auch selbst lange Zeit so gedacht. Wie komme ich dann auf die Idee einen Blogeintrag mit diesem Thema zu schreiben? 

Man glaubt es kaum, doch Meditation ist weder etwas für bestimmte Menschen mit gewissem Hintergrund noch für Leute mit speziellen Fähigkeiten. Im Gegenteil, JEDER kann Meditieren lernen. Schließlich musste auch jeder Einzelne von uns irgendwann Mal angefangen haben Laufen zu lernen oder? Doch mit dieser Fähigkeit sind wir geboren worden. Genauso ist es in der Meditation. Die Fähigkeit zu Meditieren besitzen wir alle, doch es wird uns nicht immer von unseren Eltern oder Bezugspersonen gezeigt, wie wir diese Fähigkeit für uns nutzen können

 

Was ist genau Meditation? 

Das deutsche Wort “Meditation” kommt ursprünglich vom Lateinischen “meditatio/meditari” und bedeutet so viel wie „nachdenken, nachsinnen, überlegen“. Auch aus dem Altgriechischen könnte man es ableiten: μέδομαι/medomai „denken, sinnen“. 

Das beweist uns, dass nicht nur östliche Kulturen über die Bedeutung der Tat “Meditation” gegrübelt haben, sondern auch europäische Urkulturen sich mit diesem Thema beschäftigt haben. 

Unter Meditation habe ich selbst für mich herausgefunden, dass es wie eine Art Training ist. Wenn wir es mit körperlichen Sportarten vergleichen, wie Fußball, Leichtathletik oder Krafttraining, können wir leicht verstehen, dass wir am ersten Tag des Trainings nicht die Leistung erbringen können wie ein Profi-Sportler.. Doch ironischer Weise erhoffen wir uns in der Meditation oder in der spirituellen Findung sofortige Ergebnisse und Fortschritte. 

Die schnelle Informationsgesellschaft gibt uns immer und immer mehr das Gefühl alles in kürzester Zeit haben und kriegen zu können. Beispielsweise bei einer Google-Suche tauchen je nach Suchwort innerhalb von wenigen Millisekunden hunderttausende Ergebnisse auf. In der Meditation ist es aber ganz das Gegenteil. Am ersten Tag und bei den ersten Versuchen mag es uns gar vorkommen, als ob wir Zeit verschwendet hätten, ein Unwohl-Gefühl taucht vielleicht auch bei den Meisten auf. Das liegt daran, dass wir uns in der Gesellschaft heutzutage vorwiegend an den äußeren Gegebenheiten und sachlichen Gegenständen orientieren. 

Wir sind es einfach nicht mehr gewohnt still zu sitzen, inne zu halten und uns mit unseren eigenen Atmen zu beschäftigen. Wieso sollten wir? “Das ist doch vollkommen banal und unnötig!” – Das mag für den Unerfahrenen so sein. Dasselbe können wir beim Sport oder sogar bei alltäglichen Taten behaupten.

 Ein gutes Beispiel dafür ist das Zähneputzen: Keiner von uns fragt sich großartig wieso wir Tag für Tag zwei Mal mindestens uns die Zeit nehmen unsere Zähne zu polieren. “Man merkt doch nichts. Ein paar Mal vergessen, ist nicht schlimm, oder?” – Ein Zahnarzt würde die Sache dann so erklären, dass wenn wir nur ein einziges Mal in einer Woche die Zähne putzen, es wenig hilft und erst die konsequente Häufigkeit des regelmäßigen Putzens unsere Zähne wirklich sauber hält und auch auf lange Sicht keine Schäden davon getragen werden.

 

Was habe ich von Meditation? 

Nun gut, was sind denn die Langzeit-Ergebnisse von Meditation? Wie die Römer und Griechen schon bereits damals wussten, geht es in der Meditation vorwiegend um Selbstreflexion. 

Im Alltag sind wir vorwiegend mit unseren Erledigungen und Jobs beschäftigt und müssen ständig an die nächsten To-Dos denken und planen. Doch was wir völlig vergessen sind die feinen Sinneswahrnehmungen unseres Körpers. 

Während der Arbeit vergessen wir den Schmerz im Rücken oder den steifen Nacken und während wir beim Essen auf das Handy blicken oder Musik hören schmecken wir nur wenig vom feinen Gericht. Alles passiert wie in einem Rausch, Tag für Tag, Jahr für Jahr. 

Erst wenn extreme Ereignisse geschehen, die bei uns Angst, Wut oder Freude auslösen, wird unser Geist erobert. Gedanken wie „Ich fürchte mich, oh nein, jetzt bekomme ich gleich keine Luft mehr“, verstärken die Emotionen und können die Furcht zur Panik aufbauschen. Meditierende lernen, diese Gedanken zu erkennen. Langfristig hilft ihnen das, die schädlichen Denkmuster zu reduzieren.

Das wirkt sich auf die Verarbeitung von Gefühlen aus – auch bei krankhaften Ängsten. Die Psychologin Britta Hölzel von der Universität Gießen teilte 26 Gesunde und ebenso viele Angstpatienten in zwei Gruppen. Sie ließ die eine einen achtwöchigen Kurs in Stressmanagement belegen, während die andere Achtsamkeitsmeditationen praktizierten. Durch beide Behandlungen schwanden die Ängste; die Teilnehmer bemerkten es selbst. Auch reagierte ihr Mandelkern, der auf Furcht anspricht, nach der Therapie schwächer als zuvor auf den Anblick neutraler Gesichter.

Link: (Wenn Meditieren heilt : Meditation hilft zB bei Angststörungen & Depression)

Zudem zeigten Studien, dass Meditation ähnlich beruhigend wirkt wie andere Techniken zur Entspannung und außerdem: 

  • gehen Atem und Herz langsamer
  • der Blutdruck sinkt
  • der Stoffwechsel beruhigt sich
  • schädliche Stresseinflüsse auf das Immunsystem werden vermindert
  • wer regelmäßig meditiert, wird gelassener und lässt sich von den Problemen des Alltags weniger vereinnahmen

 

 

Wie kann ich ich Meditieren lernen?

Meditation ist allgegenwärtig. Ob im Sitzen, im Liegen oder beim Gehen. Allein die Praxis der Achtsamkeit unseren Körper und Umgebung gegenüber oder das bewusste Handeln im Alltag bewirkt wie in der zuvor erwähnten Studie schon viel. 

Wie am Anfang erwähnt ist die Wichtigkeit beim Meditieren, wie bei jeder Art vom physischen Training: eine konstante und konsequente Durchführung. Am Besten ist es für Anfänger mit der Atembetrachtung anzufangen. Darin  wird uns erstmals geschult still zu sitzen und die Konzentration zu üben. Wenn fünf Minuten für den Anfang zu viel ist, könnte man auch bei lediglich zwei oder drei Minuten anfangen. Nach einer Zeit könnte man dann nach und nach die Zeit verlängern. Dabei helfen diverse Apps, die einen erinnern und auch geführte Meditation anbieten, wie z.B. Breathe, 7mind, Headspace oder Stop, Breath & Think.

Noch besser ist es natürlich persönliche Anleitungen und Techniken von Anfang an zu bekommen. Am besten kann so ein Beginn erfolgen, wenn man direkt persönlich Kurse besucht. Mitunter hat es mir persönlich sehr geholfen einen ein monatigen Retreat in einem buddhistischem Kloster zu machen. Wenn auch du Interesse hast, kann ich dir nur auch zu einem Retreat in der Ordensgemeinschaft „Vien Lac“ herzlich empfehlen!

Schlussendlich kann ich von meinen Erfahrungen erzählen, dass ich selber durch Meditation im Allgemeinen ruhiger, entspannter und fokussierter im Alltag geworden bin. Die weitere, tägliche Praxis ist auch Grundvoraussetzungen um diverse, weiterführende Meditationstechniken lernen und anwenden zu können, die bspw. von Buddh. Meistern bei Meditations-Workshops von “Journey to the East” angeboten werden. 

Einfach gesagt: “Wer fit ist, lebt länger” – doch fit sein bedeutet nicht immer nur muskulös auszusehen. 

Wie wir wissen, muss auch Laufen gelernt  sein.

Probiert es aus, vielleicht ist es etwas für dich!

 


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